Deutsche Nachbarin, Milf, Deutsche – die drei Topsuchbegriffe auf Youporn in Österreich. Wer nach Pornos googelt, hat also mit großer Wahrscheinlichkeit schon einen dieser Begriffe eingegeben. Ein Suchbegriff klettert die Rangliste aber immer weiter nach oben: Fem Porn. Aber was ist Fem Porn? Und warum brauchen Frauen andere Pornos als Männer? Diese Fragen stelle ich Jasmin Hagendorfer und Patrick Cartuz. Beide arbeiten im Pornogeschäft, Jasmin leitet das Porn Film Festival in Wien und Patrick dreht Pornos.
Wir klären in diesem Gespräch, warum es in Pornos mehr um die Frau gehen muss, warum wir für Pornos bezahlen sollten und was Pornos für die weibliche Sexualität bedeuten.
Public Speaker, Autor, Filmemacher, Blogger und einer Gründer von Arthouse Vienna
Er beschäftigt sich mit Feminismus, Sexualität, Pornographie, Flucht und Migration
Kreative Leiterin und eine der Gründerinnen des Porn Film Festival Vienna
In ihren Werken überschneiden sich künstlerische und politische Ansätze
von Lisa Lugerbauer
Politik & Körperbilder in Pornos
Jasmin, können Pornos auch politisch sein?
Meiner Meinung nach sind Pornos immer politisch. Egal um welche Pornos es sich handelt, sie sind Abbilder unserer Gesellschaft. Dem Porno wird sehr oft vorgeworfen, dass sehr viele Themen dadurch unterstützt werden. Aber so etwas wie Sexismus, Rassismus, Diskriminierung, Misogynie – das alles sind Dinge, die in einer Gesellschaft prinzipiell stattfinden. Natürlich finden diese eine Widerspiegelung in Pornos.
Patrick, welche Rolle spielt „Body Positivity“ in deinen Produktionen?
„Body Positivity“ spielt bei uns eine große Rolle. Wir wollen so eine große Vielfalt an Menschen zeigen, wie sie es auf der Welt gibt – eine Vielfalt an Körpern, Identitäten und auch Begierden, die genau so divers sind, wie es Menschen selbst sind. Wir „scouten“ jetzt nicht und denken uns, wir wollen dieses und jenes, das unterrepräsentiert ist. Wir machen eher offene Calls und die Leute, die sich melden, deren Visionen müssen auch mit unseren übereinstimmen. Wir wollen keine Leute, die das aus finanziellen Gründen machen, um zu vermeiden, dass Menschen aus einer Notlage heraus in pornografischen Produktionen arbeiten.
Das ganze Gespräch hört ihr im Podcast. Auf Soundcloud, iTunes oder Spotify.
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